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Donnerstag, 26 April 2018 17:24

Gehts noch mit dem G-Punkt? Wissenschaftler finden ernüchternde Wahrheiten

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Gehts noch mit dem G-Punkt?

Wissenschaftler fahnden nach dem weiblichen Hotspot und stoßen ins Leere! Millionen Männer und Frauen müssen alleine weitersuchen.

Sicher, die Suche nach dem G-Punkt macht ungeheuer Spaß – es scheint aber so, als wenn nach neuesten wissenschaftlichen Untersuchungen diese ach so lustversprechende Stelle des weiblichen Körpers gar nicht existiert. An deren Existenz glauben auch die Sex-Profis: Im Beate-Uhse-Erotikmuseum zum Beispiel kann sogar jedermann an einer Puppe den Punkt aller Punkte life ertasten. Und einmal ertastet geht jede Gespielin ab wie Schmitz Katze. So träumen die Männer und die Frauen warten gespannt und erwartungsvoll auf Ihre sexuelle Erleuchtung durch eine Punktlandung.

Benannt ist der G-Punkt nach dem „Entdecker“, dem deutschen Gynäkologen Ernst Gräfenberg. Dieser beschrieb im Jahre 1950 ziemlich genau und sehr unsexy, wo er sich befindet: in einer speziellen erogenen Zone, vier Zentimeter vom Scheideneingang in der vorderen Vaginalwand entlang der Harnröhre. Ach was. Er habe die Form einer abgeflachten Halbkugel von etwa 2 cm Durchmesser und eine Vertiefung in der Mitte. Na das sind doch mal Beschreibungen, mit denen man im Zeitalter der Navigationssysteme etwas anfangen kann. Geben Sie diese Koordinaten doch mal in Ihr TomTom ein und vielleicht erhalten Sie dann die Meldung: „Ziel erreicht.“ Herzlichen Glückwunsch! Forschern jedenfalls ist es bisher nicht gelungen, die Existenz zu bestätigen.

Der gute Gräfenberg scheint also halluziniert zu haben mit seinem Punkt oder er hat einfach zu viele Marienkäfer gesehen. Oder er hatte eine Frau als Probandin, die immer wollte, dass er genau dort so oft wie möglich sucht.

Denn ein Forscherteam vom Kings College in London um die Schweizer Sexualforscherin Andrea Burri hat nun in einer aktuellen Studie an 900 weiblichen Zwillingspaaren herausgefunden, dass dieser „Gräfenberg-Punkt“ gar nicht existiert. Nix also mit „Knöpje drücken“ und schon geht die Mama ab.

Jeder hätte wohl gerne an der Studie als Forscher teilgenommen. Das Gedränge an Freiwilligen war groß, was tut man nicht alles für die Wissenschaft. London musste großräumig abgesperrt werden. Leider lief die Befragung aber nur verbal ab, die Enttäuschung unter den Befragern war groß. Dafür war die Themse zur Abkühlung der Gemüter zum Glück nah.

Die Klamotten blieben an. Man interviewte völlig unlustig ausschließlich eineiige und zweieiige weibliche Zwillingspaare, ob sie denn ihren persönlichen Hotspot bei passender Gelegenheit schon gefunden haben und wenn ja, wo genau aus ihrer Sicht die Lustgranate versteckt ist. Die Überlegung war, wer identische Gene habe, wie die Eineiigen – der müsste ja die Frage deckungsgleich beantworten. Schließlich ist die Anatomie doch hier gleich. Die Zweieiigen Geschwisterpaare müssten hingegen Unterschiede aufweisen.

Das ernüchternde Ergebnis: Bei beiden Zwillingspaaren fielen die Antworten gleichermaßen unterschiedlich aus, auch wenn die Mehrheit von 56% der insgesamt 1800 Frauen sich sicher war, einen G-Punkt zu haben.

Das Plausibilitätsmuster der Antworten sprach aber eine andere Sprache und lässt die Experten nun vermuten, dass die Frauen irrten. So resümieren aktuell die Experten im „Journal of Sexual Medicine“. Nun sind alle genauso schlau wie vorher. Nix isses mit Push the button and be totally amused. Die Engländer und auch der Rest der Welt müssen sich weiter anders behelfen.

„Es ist ziemlich unverantwortlich, die Existenz einer Struktur zu behaupten, die niemals nachgewiesen wurde, und damit Frauen und Männer unter Druck zu setzen.“ So Burri.

Millionen Männer müssen also weitersuchen, um vielleicht doch noch zu finden, was den Forschern bisher nicht gelungen ist.

Wir wünschen allen Probanden viel Spaß bei der Suche!

Gelesen 2763 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 26 April 2018 17:35